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Rathaus Lemgo: Fahrstuhl-geeignet seit 1372

Vielfach werden noch heute genutzte „historische“ Gebäude nicht barrierefrei modernisiert mit genau diesem Totschlag-Argument, sie seien ja „historisch“. Lemgo beweist gerade, dass es auch anders geht.

Stirnseite Rathaus Lemgo mit Baustellen-Toilette, Absperrung und BauschildWer dieser Tage am Rathaus von Lemgo vorbeikommt, kann etwas Erstaunliches sehen: Das Rathaus ist eine Baustelle mit Absperrgitter und Baustellen-Toilette und das Baustellenschild verkündet, dass hier ein Kabinenlift eingebaut wird.

Wir sprechen hier von einem Baudenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen (DSchG NRW). Zudem wurde es von der UNESCO als europaweit schützenswertes Baudenkmal inventarisiert.

Bauschild: Text wie im Artikel beschrieben.Das Bauschild trägt die Überschrift „Rathaus Barrierefreiheit“ und „Einbau eines Kabinenliftes. Diese Maßnahme wird gefördert durch Städtebauförderung, Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat; Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.“ Darunter finden sich die Kontaktdaten der Ingenieure und Ausführenden.

Motivation

Das Rathaus von Lemgo, „das seinen Zweck bis heute erfüllt“ (Lemgo.de), ist schon vom 14. bis 16. Jahrhundert immer bedarfsgerecht erweitert worden. Es muss als aktiv genutztes Rathaus dann eben auch von allen Menschen betreten werden können und die Barrierefreiheit des Gebäudes herzustellen, entspricht damit auch seiner Tradition.

Wenn Ihnen also wieder einmal jemand im Brustton der Überzeugung erklären will, warum ein „historisches“ Gebäude keine Rampe oder nicht einmal ein Geländer am Eingang bekommen könne, dann verweisen Sie bitte auf Lemgo.